Die Ergebnisse vom Wochenende
US PGA Tour
Während der gesamten Golfsaison gehörte Jordan Spieth zu den dominantesten Spielern der Tour. Zwei Major Titel und zwei weitere Turniersiege gingen auf das Konto des 22-Jährigen, der damit vor den Playoffs als heißester Favorit für das Saisonfinale galt. Doch genau zu diesem Zeitpunkt suchte Spieth ein enormes Leistungstief heim, sodass er bei den ersten beiden Playoff Turnieren bereits am Cut scheiterte. Daraufhin war er als Anwärter für den Gesamtsieg bereits abgeschrieben. Doch Spieth startete am Freitag ein beeindruckendes Comeback und lieferte sich über das gesamte Wochenende einen spannenden Zweikampf mit Henrik Stenson. Zusammen mit dem Schweden ging Spieth am Sonntag auf die Finalrunde. Der Course in East Lake war aufgrund vorangegangener Regenfälle in keiner besonders guten Verfassung, was auch Stenson bereits am Samstag einige Punkte kostete. Spieth schien hingegen weniger Probleme mit den schlammigen Spielbahnen zu haben, denn auf seiner Scorekarte standen immerhin vier Birdies bei drei Bogeys. Die 69er Runde verbesserte sein Gesamtergebnis auf neun unter Par. Damit gewinnt Jordan Spieth mit einem Vorsprung von vier Schlägen die diesjährige Tour Championship und holt sich zugleich den Gesamtsieg des Fed Ex Cups. Seinen Spitznamen Golden Child hat sich Spieth damit redlich verdient, denn nach diesem Triumph ist der Youngster ganze elf Millionen US Dollar reicher. Dass Spieth dieses Mal alles richtig gemacht hat, zeigt auch ein Blick auf die Weltrangliste. Dort konnte er sich an Jason Day vorbeischieben, der erst in der Woche zuvor Rory McIlroy vom Thron geschubst hatte. Trotz zwei gewonnenen Playoff Turnieren musste Day den Gesamtsieg nach einem geteilten zehnten Rang an diesem Wochenende an Spieth abgeben, da bei der Tour Championship noch einmal zahlreiche Fed Ex Punkte vergeben werden. Während diese Regel einen großen Nachteil für Day bedeutete, konnte Spieth davon profitieren. Henrik Stenson landete nach einer erneuten 72er Runde auf dem zweiten Rang bei fünf unter Par, den er sich mit Justin Rose und Danny Lee teilt. Rickie Fowler, der ebenfalls noch Chancen auf den Sieg im Fed Ex Cup hatte und vom dritten Platz in das Finale startete, fiel durch eine 74er Runde auf den geteilten 12. Rang zurück. Bei eins über Par konnte sich Rory McIlroy auf dem 16. Platz einreihen.
European Tour
Wenn auf der US PGA Tour die Playoffs anstehen, geraten die Turniere auf der European Tour häufig in den Hintergrund, da die Golfwelt gebannt nach Amerika blickt. Anders war es jedoch am vergangenen Wochenende bei der Porsche European Open, die im heimischen Bad Griesbach ausgetragen wurde. Das Turnier gilt als besonders hochkarätig, sodass sich die Zuschauer über viele bekannte Namen freuen durften. U.a. kündigten Hunter Mahan, Graeme McDowell, Miguel Angel Jimenez, Charl Schwartzel und Bernd Wiesberger ihr Kommen an. Da der Beckenbauer Golf Course in Bad Griesbach von Bernhard Langer entworfen wurde, darf der Altmeister des deutschen Golfsports bei der Porsche European Open natürlich ebenfalls nicht fehlen. Die European Open fand von 1978 bis 2009 regelmäßig statt, wurde jedoch in den vergangenen sechs Jahren vom Spielplan der European Tour genommen. Mit der diesjährigen Austragung feierten die Veranstalter das heiß ersehnte Comeback, sodass es endlich wieder zwei Tour Event auf deutschem Boden gibt. Und der Erfolg bestätigt die Organisatoren, denn die Resonanz war großartig - mehr als 25.000 Zuschauer strömten an den Turniertagen nach Bad Griesbach um ihre Idole anzufeuern. Am Ende war es ein bekannter Spieler aus Fernost, der die oberste Stufe des Siegertreppchens erklimmen konnte. Thongchai Jaidee gewinnt mit einem Gesamtergebnis von 17 unter Par die Porsche European Open und sichert sich damit seinen siebten Titel auf der European Tour sowie den 18. internationalen Sieg seiner Karriere. Der 45-jährige Thai ist einer der erfahrensten Spieler im Teilnehmerfeld, obwohl er sich erst mit 30 Jahren für die Profilaufbahn entschied. Doch in seinen mittlerweile 16 Profi-Jahren feierte Jaidee große Siege und nahm es auch mit Tiger Woods in seinen besten Zeiten auf. Seine Routine und Gelassenheit zeigte sich während der gesamten Finalrunde, die Jaidee fehlerfrei absolvierte. Der ehemalige Fallschirmjäger erlaubte sich während des gesamten Turniers lediglich zwei Bogeys und lochte dafür 19 Mal zum Birdie. Der einzige Spieler, der dem Thai während der letzten Runde in Bad Griesbach noch gefährlich hätte werden können, war Graeme Storm. Ein Bogey auf der 17. Spielbahn machte dem Engländer jedoch einen Strich durch die Rechnung. Zwar brachte Storm ebenfalls eine 67 ins Clubhaus, für ein Stechen reichte es jedoch trotzdem nicht. Mit 16 unter Par muss sich der 37-Jährige mit einem Schlag Rückstand hinter Thongchai Jaidee einreihen. Auf dem dritten Platz landete der Schwede Pelle Edberg mit 14 unter Par. Die großen Favoriten konnten in das Rennen um den Titel nicht eingreifen, Charl Schwartzel wurde geteilter 18., Graeme McDowell und Miguel Angel Jimenez beendeten das Turnier mit dem geteilten 36. Rang und Hunter Mahan und Bernd Wiesberger scheiterten sogar am Cut. Von den insgesamt zwölf deutschen Startern schafften fünf Spieler den Sprung ins Wochenende. Die beste Platzierung aus deutscher Sicht erspielte sich Bernhard Langer, der vor Ort von seinen Fans gefeiert wurde. Mit einer soliden Leistung kam der Schöpfer des Beckenbauer Golf Course auf ein Gesamtergebnis von acht unter Par, was ihm den geteilten 24. Platz einbrachte. Damit konnte sich der 58-Jährige eindrucksvoll gegen seine jungen Nachfolger behaupten, die sich auf dem Leaderboard allesamt hinter ihm einreihten. 69 Schläge am Sonntag sowie eine solide Leistung bescherten Florian Fritsch einen Endstand von sieben unter Par und den geteilten 30. Rang. Eine beeindruckende Finalrunde mit fünf Birdies und einem Eagle bei einem Bogey zeigte der Berliner Philipp Mejow. Damit verbesserte sich der Pro-Golf-Tour-Spieler auf den 36. Platz und erzielte so seinen bisher größten Erfolg bei den Profis. Nicht ganz so zufriedenstellend lief das Finale für Maximilian Kieffer, der zwei Doppel-Bogeys notieren musste. Mit zwei über Par verliert der 25-Jährige einige Plätze und landete auf Position 48. Sebastian Heisele absolvierte am Sonntag eine 72er Runde und beendete die Porsche European Open auf dem 55. Rang. Zu den frühzeitig ausgeschiedenen Spielern gehören auch bekannte Namen des deutschen Golfsports wie u.a. Bernd Ritthammer, Moritz Lampert und Marcel Schneider.