Knapper Sieg für Rikard Karlberg
Bei der diesjährigen Open d'Italia, die im Golf Club Milano bei Monza ausgetragen wurde, kam es am Finaltag zu einem spannenden Showdown, denn zwischenzeitlich teilten sich acht Spieler den obersten Platz auf dem Leaderboard. Mittendrin auch Martin Kaymer, der nach einer wohlverdienten Pause wieder ins Turniergeschehen eingestiegen ist. Nach seinem enttäuschten Scheitern an der Qualifikation für die Playoffs gönnte sich Kaymer eine Auszeit, um nun in Europa wieder voll durchzustarten. Die freien Tage scheinen ihm gut getan zu haben, denn bereits von Anfang an lieferte der Mettmanner eine tadellose Leistung ab, sodass er am Finaltag in der letzten Gruppe auf die Schlussrunde startete. Mit vier Birdies auf der ersten Hälfte konnte er sich schon früh von den übrigen Spielern distanzieren und führte das Teilnehmerfeld über weite Strecken an. Auf der Back Nine verlor Kaymer allerdings seine Nervenstärke und zeigte erste Schwächen, wie bereits in Abu Dhabi zum Beginn der Saison. Plötzlich standen drei Bogeys auf der Scorekarte des deutschen Golf Profis, die seinen Verfolgern die Chance gaben, wieder zu ihm aufzuschließen. Ein Birdie auf der 16 brachte ihn jedoch wieder ins Spiel. Nun benötigte er einen weiteren Schlaggewinn auf einem der beiden letzten Löchern um sich die alleinige Führung zurückzuholen. Es blieb jedoch bloß beim Par, sodass Kaymer mit einer 70er Runde punktgleich bei 19 unter Par mit Rikard Karlberg lag. Also ging es für die beiden ins Stechen und damit zurück auf die 18. Spielbahn, der ein mittlerer Schwierigkeitsgrad nachgesagt wurde und während des Turnierverlaufs beiden Kontrahenten ausschließlich Pars bescherte. Der Schwede wiederholte dies auch beim ersten Extraloch, während sich Kaymer die Chance auf einen Birdie-Putt herausspielte. Doch diesen schob er knapp am Loch vorbei und so ging es wieder an den Abschlag. Als Karlberg beim zweiten Versuch der Putt zum Birdie gelang, war Kaymer in Zugzwang und musste nachziehen. Leider konnte er auch dieses Mal nicht lochen und so ging am Ende der Pokal der Open d'Italia nach Schweden. Für den 28-jährigen Karlberg ist der Sieg in Monza sein erster Titel in diesem Jahr auf der European Tour. Da er in Kürze Vater von Zwillingen wird, kann er das Preisgeld in Höhe von 250.000 Euro auch sicherlich gut gebrachen. Den dritten Rang teilen sich Lucas Bjerregaard, Jens Fahrbring, Matthew Fitzpatrick, Joakim Lagergren, Davic Lipsky, Danny Willett und Fabrizio Zanotti bei 18 unter Par. Neben Martin Kaymer sind auch noch zwei weitere deutsche Spieler bei der Open d'Italia angetreten. Florian Fritsch konnte sich am Sonntag über eine deutliche Steigerung freuen, denn mit einer Abschlussrunde von 65 Schlägen verbesserte er sich um 35 Plätze und beendete das Turnier innerhalb der Top 25. Für Bernd Ritthammer war die Open d'Italia leider bereits am Freitag vorbei, denn mit 73 und 69 Schlägen reichte es für ihn nicht für den Cut.