Kaymer meldet sich erfolgreich zurück
Nach einer kleinen Pause kehrt Martin Kaymer bei dem Omega European Masters in Crans-Montana in der Schweiz zurück. Mit einem erfolgreichen Zähler von 65 platziert er sich nach dem ersten Tag neben Rory McIlroy auf den geteilten zweiten Platz.
Die Ruhe am Tegernsee wirkte wohl heilend auf Kaymer. Das Abschalten mit Freunden und das nicht ans Golf denken verliehen ihm neue Kraft. Sein Golf-Equipment ruhte ebenso eine Woche – solange, dass er schon überlegte, es gleich nach Hause zu schicken.
Sein Neustart nach der Pause glückte Kaymer einwandfrei. Sein Versprechen als „anderer“ Kaymer zurück zu kehren hat er gehalten. Beim Auftakt des Omega European Masters war er bereits viel gelassener als noch bei der PGA Championship in Atlanta wenigen Wochen zuvor. Bei seiner Major-Titelverteidigung waren die Ansprüche an sich selbst wohl zu hoch.
Nun mit neuer Kraft und innerer Ausgeglichenheit kehrte auch wieder der Spaß am Golf Spielen zurück. Mit neuer Motivation fing er bereits eine Woche früher als geplant an wieder zu Golfen. Bereits auf seiner ersten Runde verholfen dem regenerierten Kaymer mehrere lange Putts zu Birdies an der Acht und der Elf (beide Par 3). Auf der zweiten und dritten Bahn lochte er zum Par. Zwischenzeitlich übernahm er somit zusammen mit Rory McIlroy die Führung des Turniers im Wallis. Zu Ende des ersten Tages wurde er jedoch von Nick Dougherty überholt. Dies wäre vielleicht nicht passiert, wenn er die hervorragenden Birdie Chancen vom fünften bis zum siebten Loch besser genutzt hätte. Zweifelsfrei hatte Martin Kaymer in dieser Runde noch Luft nach oben. Kaymer bedauert es auch sehr auf den kurzen Par 4 kein Birdie gespielt zu haben. Stattdessen konnte er jedoch alle Par 5 unterspielen. Insgesamt ist er aber sehr zufrieden, da die schlechtern Schläge in der Unterzahl bleiben.
Ein perfekter Schlag gelang Kaymer am dritten Loch. Jedoch schlug er aufgrund des langen Eisens zehn Meter zu lang. Genauso an der Zwölf waren es wieder zehn Meter zu viel. Kurz vorm Schlag irritierte Kaymer das Geräusch einer Kamera, was ihn unglücklicherweise zu sehr verkrampfen ließ. Doch der starke Putter rettete ihn noch mal. An der 16, seinem siebten Loch lochte er zum ersten und zum letzten Mal an diesem Tag zu einem Bogey.
Kaymer scheut dennoch nicht die Nähe zum Publikum. Er findet die Atmosphäre in den Alpen sehr entspannt. Außerdem schätzt er seine Flightpartner Thomas Björn und Louis Oosthuizen, mit denen er sich wunderbar versteht.
Zweikampf gegen Rory McIlroy
Am Freitag muss Kaymer seine Position verteidigen und sich gegen Rory McIlroy durchsetzten, der ebenso sieben Birdies verzeichnen kann. Kaymer nimmt die Herausforderung, sich mit den Besten zu messen, gerne an, da dies bedeutend für die Weltrangliste sein kann, in welcher er wieder aufholen möchte. Mit einem Sieg würde ihm dies gelingen.
In der gleichen Situation befindet sich auch Rory McIlroy. Nach Schulter und Handgelenk Problemen zeigte er sich am Donnerstag schon wieder entspannter. Mit seinen sehenswerten Rettungsschlägen konnte er wieder mal die Zuschauer begeistern. Das Duell zwischen Kaymer und McIlroy verspricht also spannend zu werden. McIlroy befindet sich derzeit auf der sechsten Position der Weltrangliste. Dies möchte er toppen und näher an Luke Donald im Race to Dubai gelangen. Die Spitzen-Konkurrenz sieht er als Anreiz und zusätzliche Motivation. Auch die Organisatoren werden sich über das Duo freuen, da sie viele Zuschauer anziehen werden. Beide wissen ihren starken Konkurrenten zu schätzen.
Sven Strüver, welcher 1998 den Sieg mit nach hause nahm, musste mit einem Zähler von 43 auf den ersten neun Bahnen nach dem 13. Loch bei acht über Par wegen einer Rückenverletzung vom Platz gehen.