Presse reagiert sehr unterschiedlich auf Comeback
Nun hat Tiger Woods das erste offizielle Training und die erste Pressekonferenz seit seinem Statement zu seiner jüngsten Vergangenheit und dem Rückzug aus dem Profisport im Februar hinter sich gebracht. Dies war sicherlich kein leichtes Unterfangen, denn die amerikanischen Medien reagieren noch sehr unterschiedlich auf sein Comeback und wissen noch nicht recht, wie sie damit umzugehen haben. Zum einen ist Woods ein Sportler der obersten Güte. Er kann 14 Major-Titel sein Eigen nennen, ist Sportler des Jahrzehnts sowie der allererste Sportmillionär. Zum anderen gilt Amerika als sehr konservativ. Ein Ehebrecher, der seine Frau und Kinder betrogen und im Stich gelassen hat, wird es nicht leicht haben in einem Land, dessen Bevölkerung sich zu 50 Prozent als sehr religiös bezeichnet. Dies sind sicherlich zwei der Gründe, weshalb noch keine genaue Richtung seitens der Presse zu erkennen ist. Die New York Times schreibt beispielsweise lediglich über seine sportliche Leistung und bewertet jeden Schlag und auch die Reaktionen der Zuschauer. Seine außerehelichen Affairen, die Therapie und alle unangenehmen Dinge, die in der Vergangenheit ans Licht kamen, werden als "Medien-Skandal" bezeichnet. Auch das beliebte Boulevardblatt "USA Today" orientiert sich an dieser Linie. Wesentlich kritischer hingegen äußert sich die "LA Times". Hier wird Woods in einem Artikel als sehr unglaubwürdig bezeichnet und seine Pressekonferenz als missglückt und lachthaft. Ebenso wirft die Zeitung Gerüchte von Doping und Drogen in den Raum.
Es bleibt nun Tiger Woods nur zu wünschen, dass er sich von den Schlagzeilen nicht beeindrucken lässt und mit einem hervorragenden Ergebnis am kommenden Wochenende die Kritiker zum Schweigen bringt.
Quotenkönig Tiger!
Am Ostersonntag absolvierte Woods bereits seine erste Proberunde im Augusta National Golfclub.
Nach seiner Pause vom Profisport wird nun viel von ihm erwartet. Die amerikanischen Fernseh-Sender rechnen mit einer Steigerung der Einschaltquoten um bis zu 60 Prozent gegenüber einem vergleichbaren Turnier ohne Woods.
Amerikanische Experten halten das Comeback des Golf-Stars für das größte Medienereignis in den vergangenen fünfzehn Jahren, neben der Amtseinführung des US-Präsidenten Barack Obama.
Auch die anderen Profis äußern sich durchwegs positiv auf das Ende des Versteckspiels und hoffen, dass sich nun das Hauptaugenmerk wieder auf den Golfsport und die Leistung der Spieler richtet.