Die Ergebnisse der Profi Touren
US PGA Tour
Es ist seine Saison - mit dem Sieg bei der PGA Championship holte sich Jason Day seinen ersten Major Titel und am vergangenen Wochenende setzte er seine Sieg-Serie bei der Barclays fort. Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten gelang dem Australier ein beeindruckender Schlussspurt auf den letzten 36 Löchern. An den ersten beiden Tagen hatte Day mit starken Rückenschmerzen zu kämpfen, die ihn merkbar einschränkten. Dennoch konnte er sich mit zwei 68er Runden im vorderen Mittelfeld platzieren und sich damit eine gute Ausgangslage für das Wochenende sichern. Am Samstag erinnerte dann nichts mehr an sein schmerzverzerrtes Gesicht von den Vortagen, denn Day spielte grandioses Golf und machte einen völlig unbeschwerten Eindruck. Mit 63 Schlägen holte er sich die geteilte Führung und ging im letzten Flight auf die Finalrunde der Barclays. Ähnlich wie bei seinem Sieg bei der PGA Championship, als er locker und leicht einen Ball nach dem anderen zum Birdie lochte, zeigte Day auch auf der Schlussrunde der Barclays, dass er auf dem Grün derzeit unschlagbar ist. Mit acht Birdies blieb der Australier fehlerfrei und schaffte es sogar, sein Top-Ergebnis vom Samstag noch um einen weiteren Schlag zu unterspielen. Damit setzte er sich nicht nur weit vom übrigen Teilnehmerfeld ab, sondern spielte auf einem komplett anderen Leistungsniveau als seine Verfolger. Am Ende hatte er mit seinem Gesamtergebnis von 19 unter Par einen Vorsprung von satten sechs Schlägen auf den Zweitplatzierten Henrik Stenson. Bei seinen letzten vier Turnierstarts ging Jason Day drei Mal als strahlender Sieger hervor. Der Sieg bei der Barclays ist sein insgesamt vierter Saisonsieg, lediglich Jordan Spieth kann auf ebenso viele Titel in diesem Jahr zurück blicken. Damit rückt Jason Day in die Reichweite der Weltranglistenführung, um diese sich derzeit Spieth und Rory McIlroy streiten. Bereits beim nächsten Event der Playoffs, der Deutsche Bank Championship in der kommenden Woche, könnte es sehr spannend werden, denn dort könnte Day ins Geschehen um die Weltspitze eingreifen. Voraussetzung hierfür ist eine ähnliche Leistung wie am vergangenen Wochenende und eine Platzierung im hinteren Bereich für seine Kontrahenten. Doch noch sind drei Turniere in den Playoffs zu spielen und da kann noch viel passieren. Es verspricht also, dieses Jahr ein besonders interessantes Saisonfinale zu werden. Neben der grandiosen Schlussrunde von Jason Day gab es am Sonntag für die Zuschauer in Edison, New Jersey noch ein weiteres Highlight. Brian Harman notierte auf der dritten Spielbahn ein Hole-in-one und sorgte damit für Jubelstürme. Damit war es aber noch nicht genug, denn auf der 14 gelang ihm dieses Kunststück erneut, was schon an ein kleines Golf-Wunder grenzt. Damit geht Harman in die Geschichte der PGA Tour ein, denn bisher gelang diese Leistung erst zwei Spielern vor ihm.
European Tour
Der Sieger des D+D Real Czech Masters heißt in diesem Jahr Thomas Pieters. Zwar notierte der Belgier nach seinem Fehler am Samstag auch auf der Schlussrunde einen Doppel-Bogey, den er jedoch durch fünf Birdies ausgleichen konnte. Zudem war er nicht der einzige im Führungsfeld, der sich den ein oder anderen Fauxpas erlaubte. Mit Ausnahme von Thorbjorn Olesen bestand die komplette Spitzengruppe am Sonntag aus jungen Nachwuchsspielern, die noch keinen Titel auf der European Tour einfahren konnten. Damit kam neben dem normalen Turnierdruck zusätzliche Nervosität hinzu, die man förmlich mit den Händen greifen konnte. So kam es, dass Pieters Verfolger um Pelle Edberg, Robert Dinwiddie und Matthew Fitzpatrick ebenfalls nicht fehlerfrei blieben und dadurch den Fehler von Pieters nicht zu ihrem Vorteil nutzen konnten. Am Ende konnte der 23-Jährige sogar einen Vorsprung von drei Schlägen herausspielen. Mit einer abschließenden 69 verbesserte Pieters sein Gesamtergebnis auf 20 unter Par und siegte damit deutlich vor dem zweitplatzierten Schweden Pelle Edberg. Ihm folgen die Engländer Matthew Fitzpatrick und Robert Dinwiddie auf dem dritten und vierten Rang. Thorbjorn Olesen musste sich schon früher aus dem Rennen um den Titel verabschieden und belegt zum Schluss den geteilten fünften Platz. Aus deutscher Sicht hatte Florian Fritsch vor dem Finale die besten Aussichten auf ein ordentliches Preisgeld. Nach Runden von 69, 70 und 69 Schlägen konnte er sich mit dem geteilten 10. Rang eine optimale Ausgangslage für den Sonntag erkämpfen. Leider konnte Fritsch diese Situation nicht nutzen, denn mit 74 Schlägen verlor er wertvolle Punkte und rutschte um 17 Plätze auf dem Tableau nach hinten. Mit dem geteilten 27. Platz blieb Fritsch deutlich hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Der Titel des besten Deutschen ging damit an Marcel Schneider, der das Turnier in Prag mit dem geteilten 22. Rang abschloss. Auch für Schneider verlief das D+D Real Czech Masters sehr durchwachsen, nach einem schwachen Auftakt mit 72 Schlägen folgte eine starke 67 am Freitag, die er am Wochenende jedoch nicht wiederholen konnte. Zwei 71er Runden brachten ihm ein Gesamtergebnis von 7 unter Par und damit seine drittbeste Platzierung dieser Saison ein. Der dritte deutsche Spieler, der den Sprung ins Wochenende geschafft hat, konnte am Sonntag wieder einige Plätze gut machen. Nach seiner verheerenden 75 am Samstag musste Bernd Ritthammer auch noch mal eine ordentliche Schippe drauf legen. Mit 68 Schlägen wiederholte er sein Ergebnis vom Donnerstag, was ihm eine Verbesserung von ganzen 24 Plätzen auf den geteilten 34 Rang einbrachte. Für Moritz Lampert war das D+D Real Czech Masters schon am Freitag zu Ende, da er bereits am Cut scheiterte. Für die deutschen Profis geht es auf direktem Wege weiter nach Moskau zur M2M Russian Open, wo sie noch einmal die Chance auf ein großes Preisgeld und damit auf wichtige Punkte in der Saisonwertung haben. Diese benötigen sie ganz dringend um auch im nächsten Jahr auf der European Tour abschlagen zu dürfen.
LPGA Tour
Anscheinend war die nachträgliche Rekrutierung für das europäische Team des Solheim Cups die notwendige Motivationsspritze für Caroline Masson. Denn nur wenige Tage nach der Bekanntgabe der vier Captains Picks zeigte die junge Proette bei der Yokohama Tire LPGA Classic eine ordentliche Leistung mit deutlichem Aufwärtstrend. Zwar reichte es am Ende dennoch nur für den geteilten 41. Rang, doch Masson setzte während des gesamten Turniers glanzvolle Momente, wozu auch ein Eagle an Tag 2 zählt. Da die dritte Runde am Samstag aufgrund der Witterung nicht beendet werden konnte, stand am Sonntag ein langer Tag bevor. Masson musste vor dem regulären Finale noch neun Löcher vom Vortag nachholen, wodurch ihr insgesamt 27 Löcher bevorstanden. Das kostet Kraft und Konzentration, sodass Masson am Ende mit ihrer 72 zufrieden sein kann. Für Masson steht vor dem heiß ersehnten Solheim Cup noch die Evian Championship auf dem Turnierplan. Schlaggleich mit Masson landet Sophia Popov, die sich am letzten Tag der Yokohama Tire LPGA Classic mit einem beeindruckenden Schlussspurt deutlich verbessern konnte. 66 Schläge notierte die deutsche Nachwuchsspielerin am Sonntag, was ihr ein Gesamtergebis von drei unter Par einbrachte. Die Siegerin hatte alle Sympathien auf ihrer Seite, denn für Kris Tamulis ging nach 11 Jahren endlich ein Traum in Erfüllung. Nach 185 Starts und unzählingen Top-Platzierungen reichte es für die 34-Jährige endlich für den ganz großen Erfolg. Mit einer abschließenden 65 und einem Gesamtergebnis von 17 unter Par setzt sich Tamulis vor Yani Tseng und Austin Ernst an die Spitze des Leaderboards.
Champions Tour
Bei der Liga der Ü50-Jährigen kam es am vergangenen Wochenende zum Führungswechsel in der Saisonwertung. Allerdings war es nicht Bernhard Langer, der sich an den bislang Führenden Colin Montgomerie vorbei schleichen konnte, sondern Jeff Maggert. Da Montgomerie bei der Dick's Sporting Goods Open verhindert war und daher nicht starten konnte, nutzte Maggert die Chance und holte sich seinen vierten Titel in dieser Saison. Die 68 Schläge am Moving Day bescherten Maggert eine gute Angriffsposition für die finale Runde, für die er am Sonntag 66 Schläge benötigte. Damit verbesserte er sein Gesamtergebnis auf 14 unter Par, was ihm den vierten Titel in diesem Jahr und die Führung im Charles Schwab Cup einbrachte. Bernhard Langer liegt in der Saisonwertung derzeit auf dem dritten Platz, hinter Maggert und Montgomerie. Mit seinem geteilten 20. Rang bei der Dick's Sporting Goods Open konnte der deutsche Routinier leider keinen Beitrag zu seinem Punktekonto leisten.