Vorschau aufs Wochenende
US PGA Tour
Die US PGA Tour läuft ihrem Höhepunkt entgegen, der am kommenden Wochenende mit der Barclays das erste Highlight setzt. The Barclays ist das erste Turnier der Playoff Serie des Fed Ex Cups, die sich aus vier Events zusammensetzt. Nur die besten 125 Spieler des Fed Ex Rankings konnten sich für das Turnier in Greensboro, North Carolina qualifizieren, das dieses Jahr auf der Anlage des Plainfield Country Clubs stattfindet. Während bei The Barclays noch das gesamte Teilnehmerfeld an den Abschlag geht, wird die Besetzung bei den folgenden Turnieren deutlich geringer ausfallen. Denn in den Playoffs kommen nur die besten Spieler weiter, nach der Barclays werden bereits 25 Spieler ihren Hut nehmen müssen. Schon beim nächsten Turnier, der Deutsche Bank Championship Anfang September, dürfen nur noch die Top 100 antreten. Beim Finale in wenigen Wochen wird das Teilnehmerfeld auf 30 Teilnehmer geschrumpft sein. Die diesjährigen Playoffs versprechen höchste Spannung, denn bislang konnte sich kein klarer Favorit herauskristalisieren. Zudem ist bei den Playoffs alles möglich, da es für einen Sieg bzw. eine Top Platzierung deutlich mehr Punkte vergeben werden als bei einem regulären Turnier. Daher können die Platzierungen im Ranking ganz schnell durcheinander wirbeln und die Ausgangssituation für das nächste Turnier komplett verändern. Die Preisgelder sind ebenfalls besonders attraktiv, die Barclays wurde mit 8,25 Millionen US Dollar dotiert. Als heißeste Anwärter auf den größten Anteil dieser Summe gelten im Vorfeld der aktuelle Weltranglistenerste Jordan Spieth sowie sein Verfolger Rory McIlroy. Aber auch Jason Day, der Sieger der PGA Championship 2015, wird sicherlich Ansprüche auf den Siegerscheck erheben und versuchen, es dem Titelverteidiger Hunter Mahan (Foto) gleichzutun. Aus deutscher Sicht wird Alex Cejka sein bestes versuchen. Als einziger deutscher Spieler in den Playoffs hat Cejka durch seinen aktuell 60. Rang im Fed Ex Ranking eine solide Ausgangssituation bei der Barclays und damit gute Chancen auf die Qualifikation für die Deutsche Bank Championship. Beschert hat ihm diese Platzierung sein Sieg bei der diesjährigen Puerto Rico Open, der ihm wichtige Punkte eingebracht hat. Mit einer ähnlichen Leistung könnte der deutsche Profi mit dem vorderen Feld mithalten. Doch leider hatte Cejka in den letzten Wochen mit seiner Form zu kämpfen und verpasste auch in der Vorwoche bei der Wyndham Championship den Cut. Es bleibt ihm zu wünschen, dass er zum Schlussspurt noch einmal zurück zu seinem Spiel findet. Für Martin Kaymer sind die Playoffs bereits Geschichte bevor sie überhaupt begonnen haben. Trotz seiner ordentlichen Platzierung bei der Wyndham Championship verpasste der Mettmanner den Sprung in die Top 125 und muss die finalen Turniere des Fed Ex Cups daher von der Tribüne aus verfolgen.
European Tour
Auch bei den deutschen Spielern auf der European Tour geht es in dieser Woche um einiges - nämlich um die Spielberechtigung für Europas erste Liga im nächsten Jahr. Hierfür fehlt den deutschen Profis um Florian Fritsch und Moritz Lampert noch der ein oder andere Euro. Die Chance auf ein ordentliches Preisgeld und damit auf wichtige Punkte in der Saisonwertung haben die beiden beim D+D Real Czech Masters, das an diesem Wochenende im Albatross Golf Resort in Prag ausgetragen wird. Nach einigen guten Platzierungen in den vergangenen Wochen konnte Fritsch etwas an Boden gutmachen und sich aktuell auf den 136 Rang im Race to Dubai verbessern. Mit einem Schlussspurt auf der Zielgeraden wäre für Fritsch noch alles drin. Diesen benötigt Moritz Lampert ebenfalls ganz dringend, denn mit seinen derzeitigem 143 Platz in der Race to Dubai Wertung müsste er noch eine ordentliche Schippe drauf legen. Andernfalls wird er nächstes Jahr wieder auf der Challenge Tour abschlagen, was nach seinen erfolgreichem Aufstieg im letzten Jahr besonders bitter für Lampert wäre. Doch mit seinen Leistungen in dieser Saison blieb er einfach zu häufig hinter den Erwartungen und verpasste öfters den Cut als er es ins Wochenende schaffte. Auch die beiden weiteren deutschen Starter Bernd Ritthammer und Marcel Schneider, die auf der Challenge Tour spielen, hätten gegen eine Finanzspritze nichts einzuwenden. Bernd Ritthammer scheiterte in den vergangenen sechs Wochen am Cut und damit die Chance auf ein Preisgeld. Marcel Schneider befindet sich hingegen aktuell auf dem aufsteigenden Ast und konnte erst vor zwei Wochen in Finnland einen geteilten zweiten Rang feiern. Beim Czech Masters wird eine Gesamtprämie von 1 Millionen Euro ausgeschüttet und es bleibt zu hoffen, dass sich die deutschen Teilnehmer einen Anteil davon erspielen können.
Solheim Cup
Es ist die freudige Überraschung des Tages - beim diesjährigen Solheim Cup werden erstmals zwei deutsche Damen im europäischen Team vertreten sein. Nachdem nach der Canadian Pacific Open bereits die ersten acht Spielerinnen über die Weltrangliste gesetzt waren, wartete die Golfwelt gespannt auf die Entscheidung von Kapitänin Carin Koch, die vier Wildcards vergeben durfte. Trotz ihrer durchwachsenen Leistung am vergangenen Wochenende in Kanada gehört Caroline Masson zu den Auserwählten und darf im September zusammen mit ihrer Kollegin Sandra Gal in heimischen Gefilden für Europa an den Abschlag gehen. Während sich Sandra Gal bereits über die Rangliste qualifizieren konnte, musste Masson auf die Captains Picks hoffen und darf sich jetzt dafür umso mehr freuen. Die weiteren Wildcards erhielten Karine Icher, Caroline Hedwall und Catriona Matthew. Beim Solheim Cup handelt es sich um das Pendant der LPGA zum Ryder Cup der Männer und gilt als Kontinentalvergleich zwischen den Europäischen und den US Damen. Für die deutschen Spielerinnen ist die diesjährige Teilnahme am Solheim Cup eine besonders große Ehre, da der Kontinentalvergleich 2015 in der Heimat in St. Leon Rot stattfindet.