Wilson Golf
Wilson Sporting Goods
Die Firma Wilson Sporting Goods gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Sportartikeln, besonders im Bereich der Ballsportarten konnte sich das Unternehmen etablieren. Die Geschichte der Marke Wilson Golf dauert mittlerweile fast ein Jahrhundert an und kein anderes Unternehmen hat die Entwicklung und Ausgestaltung von Sportarten wie Tennis, Baseball, American Football und Golf so stark beeinflusst wie Wilson. Daneben produziert Wilson Golf nicht nur Golfausrüstungen, sondern auch noch Basketball-, Softball-, Badminton- und Squashzubehör. Wilson Golf hat bedeutende und innovative Technologien entwickelt und sich dadurch weltweite Anerkennung verschafft. Wilson Sporting Goods hat derzeit ca. 1919 Angestellte und wird in 100 Ländern der Welt vertrieben. Das Unternehmen, mit Hauptsitz im amerikanischen Chicago/ Illinois, ist in drei Sparten unterteilt, Schlägersport, Mannschaftssportarten und Golfausrüstung. Die Geschichte des Unternehmens begann 1914 als die vormals unter dem Namen bekannte Ashland Manufacturing Company in Thomas E. Wilson Company umbenannt wurde.
Wilson Golf
Im Bereich der Wilson Golfausrüstung beschäftigt Wilson Golf in Chicago rund 560 Mitarbeiter. Zahlreiche prominente Golfspieler rund um den Globus vertrauen den Produkten der Firma Wilson.
Die Marke vertritt den Anspruch, wegbereitende Technologien mit tollem Design zu verbinden, und damit sowohl für professionelle Spieler aber auch für freizeitaktive Hobbyspieler, die Ausübung des Golfsports zu einem ganz besonderen Erlebnis zu machen. Das Unternehmen Wilson Sporting Goods verfügt über eine lange Tradition im Bereich des Golfsports. Im Jahr 1922 wurde Gene Sarazen als erster berühmter Golfer in das Beraterteam des Unternehmens geholt und eine 75 Jahre dauernde Partnerschaft begann. Im Laufe der Jahre sollten dann noch viele Golfspieler mit Wilson kooperieren. Dazu gehörten u.a. Walter Hagen, Nick Faldo, Payne Stewart und John Daly.
Im Jahre 1933 hatte Wilson Golf, den Vorschlägen seines Beraters Willi Ogg folgend, das Gewicht der Wilson Schäfte verringert und es auf den Schlägerkopf verlagert. Diese Entwicklung ist noch heute an den an Willi Ogg erinnernden Eisen sichtbar. Aber schon 1932 gewann Gene Sarazen die British Open durch eine „Geheimwaffe“, zu deren Konstruktion ihn eine Flugreise inspiriert hatte. Einen Wilson Golfschläger, dessen Kopf durch den Sand gleitet wie durch Butter. Diesen Effekt erzielte er durch das Anschweißen eines Stückes Stahl am Golfschlägerkopf, so dass ein optimaler Abprall des Balls erzielbar war. Damit war der so genannte Sandkeil erschaffen, der unter dem Namen R-90 in den Handel gelangte und von dem Wilson Golf noch im selben Jahr 50000 Stück verkaufen konnte.
Im Jahr 1935 konnte Gene Sarazen das Mastersfinale für sich entscheiden, und war damit der erste Golfer, der alle vier großen Turniere gewann und demnach den Grand Slam einsackte. Manche meinen noch heute, dass Sam Snead einer der größten Golfer aller Zeiten war, und auch er spielte seit 1937 mit einer Wilson Golfausrüstung. Er konnte im Laufe seiner Karriere 87 Profi-Turnier Titel einheimsen, darunter so spektakuläre Erfolge wie 3 PGA Championchips und 3 Masters Turniere. Aber auch nach seiner Karriere blieb er Wilson durch einen Vertrag auf Lebenszeit verbunden.
Im Jahr 1940 stieß auch die ausgesprochen erfolgreiche Golferin Patty Berg zum Beraterteam der Firma Wilson Golf. Im Laufe der Zeit gewann sie jedes großes Golfturnier und konnte am Ende ihrer aktiven Laufbahn auf 80 Siege zurückblicken. Aber auch danach war sie bei zahlreichen Veranstaltungen als Botschafterin des Golfsports und von Wilson unterwegs.
Seit 1947 gehörte auch Bob Mendralla, einer der besten Entwickler von Golfschläger weltweit zum Mitarbeiterstab von Wilson Golf in Chicago. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zum Chefentwickler für Wilson Golfschläger. Mendralla wurde später eine ganz besondere Ehre zuteil, die 2003 erfolgte Aufnahme als 25. Person überhaupt in die Hall of Fame für professionelle Entwickler von Golfschlägern. Der Wilson Golf Chef Lawrence Icely ermöglichte 1948 durch seine finanzielle Unterstützung für Patty Berg und “Babe” Didrickson Zaharias die Gründung einer Profi Golftour PGA der Frauen und damit dem Vorläufer der LPGA.
Bereits 1954 setzte Wilson Golf einen neuen Meilenstein im Golf mit der Entwicklung des Wilson Staff Golfball, der die Ära des kraftvollen Golfspiels begründete. Dieser weitreichende Golfball prallte von der Schlagfläche mit einer 40%ig höherer Geschwindigkeit ab, als die der Schlag selbst hatte. Mit diesem Golfball wurden seither mehr Masters-Turniere und US-Meisterschaften gewonnen, als mit jedem anderen Golfball.
Im Jahr 1970 übernahm die Pepsi Inc., der bekannte Hersteller von Softdrinks, den Sportwarenhersteller und ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte brach an. Die Eisen der Firma Wilson Golf dominierten über Jahrzehnte das Golfspiel, besonders durch die Entwicklung so bekannter Golfschläger wie dem Dyna-Power, dem Fluid Feel und der FG Serie. Zwischen 1983 und 1989 waren die Golfschläger der Firma Wilson die weltweite Nummer 1. Dazu trugen neben der Entwicklung der Wilson Tour-Blades, auch die aus Dattelbaumholz gefertigten Modelle mit einem Aluminiumeinsatz im Schlägerkopf bei. Hinzu kam die Fertigung eines neuen Golfball, des „Ultra“, der im Verkauf alle vorher gefertigten Modelle bei Weitem übertraf.
Im Jahr 1989 wurde das Unternehmen von der finnischen Amer Gruppe übernommen, die damit ihrem Ziel, der global führende Hersteller von Sportartikeln zu werden, ein Stück näher kommen wollte. Auch in den Jahren 1990/ 1991 konnte Wilson Golf seine Führungsposition bei der Entwicklung der Keilschläger aufrechterhalten. Außerdem konnte 1991 das Eisen FG-51 auf den Markt gebracht werden. Im Jahre 1994 wurde der R-90, den Gene Sarazen mitentwickelte, erneut ins Programm aufgenommen. Sowohl neue Wilson Golfschläger als auch die alten Keilschläger wurden von Bob Mendralla neu gestaltet und auf den Markt gebracht. Die Firma Wilson Golf konnte auch 1995 mit einer Neuentwicklung aufwarten, die das Golfspiel nachhaltig beeinflussen sollte, das Eisen RM Midsize. Die geschmiedeten, mit einer Aussparung versehenen, Golfschläger waren handgearbeitet, und wiederum von Bob Mendralla entworfen.
Im Jahr 1997 stellte Wilson dann Eisen mit einem FatSchaft vor. Diese waren die nunmehr haltbarsten Golfschläger im Golf. Der FatSchaft ermöglichte es dem Golfspieler, auf größere Distanzen genauer zu treffen. Die Nummer sechs der Weltrangliste Padraig Harrington unterschrieb 1998 einen Beratervertrag mit Wilson. Der Deep Red Driver den Wilson im Jahr 2002 vorstellte, brach mit seinen Verkaufszahlen sämtliche Rekorde. Die Firma bezeichnete ihn sogar als den ersten perfekt ausbalancierten Driver der Welt. Zum 90jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2004 nahm die Firma ihr altes Markenzeichen, ein Wappen in rot und grün auf dem ein W und ein S zu sehen sind, aus den 60er Jahren wieder auf. Damit sollten das Erbe, die Seele und die Energie des Mitarbeiterstabes der Wilson Sports symbolisiert werden.
Die in den Jahren 2004/2005 auf den Markt gebrachten, neuentwickelten Golfschläger der Firma Wilson wurden maßgeblich von dem jüngsten Mitglied im Wilson Beraterstab Padraig Harrington erarbeitet. Alle seit 2004 erhältlichen Wilson Golfartikel sind außerdem mit dem traditionsreichen Wilson Logo versehen. Im selben Jahr wurde Wilson der erste Hersteller von Golfartikeln, der bei der Herstellung auf die Nanotechnologie zurückgriff. Damit konnten noch leichtere, aber gleichzeitig haltbarere Produkte entwickelt werden.
Schlägersport
Im Bereich Schlägersport ist Wilson weltweit die Nummer eins. Wilson stellt die Bälle bei mittlerweile zwei Tennis-Grand-Slam-Turnieren, den US-Open seit 1979 und den Australian Open seit 2006. Viele prominente Tennisspieler begründeten ihren Erfolg auf die Sportartikel dieser Marke. Zu den bekanntesten Spielern zählten in der Vergangenheit neben Pete Sampras auch Jimmy Connors, Stefan Edberg, Chris Evert und Steffi Graf. Aktuell spielen die Williams-Schwestern auf der Tour mit Wilson, ebenso wie Roger Federer, Nicolas Kiefer, Lleyton Hewitt und Flavio Saretta. Außerdem entwickelt Wilson auch Tenniszubehör, wie Kleidung und Taschen.
Mannschaftssport
In der Sparte Mannschaftssportsarten ist Wilson ähnlich erfolgreich. Als Ausrüster zahlreicher American-Football-Teams hat es sich im Laufe der Zeit einen Spitzenplatz erarbeitet. Wilson stellt bereits seit 1949 die offiziellen Footbälle für die amerikanische National Football League her. Das dafür verwendete Modell F 1010 wird exklusiv an die Liga verkauft und in der weltweit einzigen Fabrik für solche Bälle in Ada/ Ohio hergestellt. In Sachen Baseball steht Wilson „nur“ an zweiter Stelle der weltweit tätigen Produzenten.
Ein weiterer prominenter Vertreter der Firma Wilson Sporting Goods ist der Volleyball namens Wilson, der mit einem gesichtsartigen Aufdruck versehen ist. Wilson der Volleyball spielte im Film Cast Away die zweite Hauptrolle neben Tom Hanks. Inzwischen wurde diese Rolle in zahlreichen Filmen aufgegriffen und parodiert, so dass die Firma die Volleybälle mittlerweile in sein reguläres Programm aufgenommen hat. Der finnische Mutterkonzern, die Amer Sports AG.
Die Marke Wilson ist eine von mehreren Marken im Portfolio der finnischen Amer Sports AG die seit 1950 auf dem Markt agiert. Neben Wilson zählen auch so bekannte Marken wie Atomic, Suunto, Precor, Salomon und Mavic dazu.
Das seit 1977 an der Börse in Helsinki gelistete Unternehmen war ursprünglich auf so verschiedenen Geschäftsfeldern tätig, wie im Transportwesen, der Herstellung und dem Vertrieb von Tabak sowie der Papierverarbeitung bis hin zu Publikationen und deren Vertrieb. Außerdem gehörte der Autohandel zu den Steckenpferden der Amer Gruppe. Doch Ende der achtziger Jahre stand das Unternehmen vor einer der größten Umstrukturierungen der Firmengeschichte. Von nun wollte sich die Unternehmensführung fast ausschließlich Sportartikeln widmen und einer der global führenden Hersteller werden. Dazu kaufte die Amer AG bereits 1986 erhebliche Anteile an dem Golfausrüster MacGregor. Ein weiterer Schritt auf diesem Weg war der Kauf der Wilson Sporting Goods im Jahr 1989. Um jedoch möglichst viele Bereiche des Sportartikelmarktes aus einer Hand bedienen zu können, folgte 1994 die Übernahme der österreichischen Skiausrüsters Atomic. Der finnische Sportgerätehersteller Suunto passte seit 1999 in das Konzept, ebenso wie die Firma DeMarini, die als einer der größten Hersteller von Baseballzubehör galt. Die besonders auf Wintersportartikel spezialisierte französische Marke Salomon, die bis Ende 2005 zum Adidas Konzern gehörte, wurde ebenfalls von Amer erworben.
Damit deckt die Amer AG die gesamte Bandbreite an Sportartikeln, für drinnen und draußen, sowohl an Winter- als auch Sommersportarten, von Sportartikeln bis hin zu Fitnessartikeln ab. Die Amer AG beschäftigt mittlerweile etwa 6600 Mitarbeiter weltweit.